12. Apotheke zum Schwarzen Bären

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Im Jahr 1885 ließ Eduard Hackl sein Haus mit Apotheke nach dem Entwurf von Carl Seidl grundlegend umbauen. Der Bau des dekorativen Gebäudes im Neorenaissance-Stil wurde vom Schönberger Baumeister Franz Klein verwirklicht. An der Fassade wurde ein schmückendes Relief mit Tiermotiv angebracht, das dem Gebäude seinen Namen gab.

Der Eingang zum Wohnbereich des Hauses befindet sich in der Straße, die viele Jahre lang den Namen von Dr. August Hager trug, einer interessanten Persönlichkeit des Schönberger Gesundheitswesens. Er wurde von seinem Freund Dr. Chiari aus Wien nach Šumperk (Mährisch Schönberg) geholt, um hier Stadtarzt zu werden. Im Jahr 1896 wurde Dr. Hager Direktor des ersten modernen Krankenhauses der Stadt. Er überzeugte die Schönberger Bürger nicht nur durch seine medizinischen Fähigkeiten, sondern auch durch seinen Sinn für Humor und seine Nächstenliebe. Dr. Hagers Honorarordnung orientierte sich am Vermögen seiner Patienten. Er gründete den sog. „Schweinefleischfonds“, für den er Spenden von wohlhabenden Kunden sammelte, um seine armen Patienten zu Weihnachten mit Fleisch und Kolatschen zu versorgen. Es wurde gemunkelt, dass die Dauer des Patientenleidens während eines medizinischen Eingriffs oft auch von der Höhe seines Beitrags zu dem genannten Fonds abhing.