14. Oberleithner Palast II

Gen. Svobody 6

Eduard Oberleithner jr. ließ 1887 ein prächtiges Palais im Stil des aufkommenden Historismus mit einer schönen neobarocken Fassade und prächtigen Innenräumen errichten. Das Gebäude beeindruckt vor allem durch seine prächtige, mit istrischem Marmor ausgekleidete Treppenhalle. Es wurde vom Schönberger Baumeister Josef Prosinger nach einem Projekt von Karl Mayreder erbaut. Zum Gebäude gehörte auch ein groß angelegter Ziergarten.

Die Oberleithner kamen zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Mähren. Der Stammvater der Familie, Eduard Oberleithner sen., begann als Faktor und Färber, arbeitete sich hoch und war später Gründer einer Aktiengesellschaft für den Bau der ersten mährischen mechanischen Spinnerei im Jahr 1839. Seine Söhne Eduard jr. und Carl haben die Textilproduktion in der Region weiter ausgebaut und modernisiert. Für ihre Verdienste um die Entwicklung der Industrie im ehemaligen Österreich-Ungarn wurden sie sogar in den Adelsstand erhoben. Mit großem Erfolg beteiligten sich die Oberleithner an der Organisation der Allgemeinen Wirtschaftsausstellung in Šumperk (Mährisch Schönberg) im Jahr 1879. Hier wurden die industriellen, landwirtschaftlichen und züchterischen Errungenschaften der aufblühenden Region einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die vielen Aussteller waren stolz darauf, ihre besten Produkte an den Ständen zu präsentieren. In mehreren Pavillons in den Gebäuden des ehemaligen Schlosses, des Herrengartens und des städtischen Schießstandes wurden den Besuchern sportliche und kulinarische Begleitveranstaltungen geboten. Die Ausstellung dauerte 11 Tage und wurde von fast 14.000 begeisterten Besuchern besucht.