23. Primavesi Haus
23. Primavesi Haus
Žerotínova 11
Auch die Familie Primavesi, eine aus der Lombardei stammende Industriellen- und Bankiersfamilie, ließ in Šumperk (Mährisch Schönberg) eine repräsentative Villa errichten. Das Jugendstil-Eckhaus wurde für Moritz Primavesi von den renommierten Wiener Architekten Anton und Josef Drexler entworfen. Das Gebäude, das Wohnen und Arbeiten miteinander verband, wurde 1897 vom Schönberger Baumeister Franz Riess fertiggestellt. Moritz erlebte die Fertigstellung nicht mehr, das Haus erbte Sigmund Primavesi. Derzeit wird das Gebäude als Kunstgrundschule genutzt.
Moritz' Vater, Carl Anton Primavesi, gründete in ganz Mähren Brennereien und Zuckerfabriken, er selbst betrieb unter anderem eine Spinnerei in Vrbno pod Pradědem. Die interessanteste Figur des Familienclans war zweifelsohne Moritz' Sohn Otto Primavesi. Berühmt wurde er vor allem als Kunstmäzen und Visionär. Ihm ist es zu verdanken, dass in der Region Šumperk ein architektonisches Unikat gebaut wurde, das heute nur noch auf alten Fotos zu bewundern ist. Es handelte sich um eine große Sommerresidenz in Kouty nad Desnou. Die Gestaltung des vom Architekten Josef Hoffmann entworfenen Hauses verband Elemente der Antike und der volkstümlichen Bergarchitektur miteinander. Hoffmann entwarf auch die Inneneinrichtung, die in den berühmten Wiener Werkstätten gefertigt wurde. Zur Innenraumgestaltung trug auch Anton Hanak bei, ein Bildhauer und Freund der Familie. Auch der Maler Gustav Klimt besuchte Kouty gerne.