10. Tritonbrunnen


Der Tritonbrunnen in Nysa wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aus slawiowischem Marmor erbaut. Der Mythologie zufolge war Triton ein Meeresgott, der auf Muscheln musizieren musste, um die Wellen aufzulockern und zu beruhigen. Er wurde halb wie ein Mann und halb wie ein Fisch dargestellt, immer mit einer Muschel in der Hand. Ein solches Porträt befindet sich auch auf dem Neissebrunnen. Hier sehen wir den Triton auf einer großen Muskeln knien, mit erhobenen Händen, mit denen er eine Muschel an seinen Mund hält. Der auf der Muschel musizierende Triton sollte den Frieden und die Harmonie der Stadt symbolisieren. Das künstlerische Erscheinungsbild dieses Werkes baut auf der römischen 'Fontana del Tritone' auf, die der berühmte Gianlorenzo Bernini in den Jahren 1642–1643 im Auftrag von Papst Urban VIII. errichtet hatte. Dieses römische Element ist in Nysa kein Zufall. Über mehrere Jahrhunderte wurde die Stadt als Schlesisches Rom bezeichnet.